Meine Mission
davon bin ich überzeugt
Unternehmen sind erfolgreich, wenn Menschen mit ihren Stärken an den richtigen Aufgaben arbeiten – am besten aus innerem Wunsch und mit Leidenschaft. Starke Führungskräfte leiten Teams, die motiviert, effektiv und kommunikativ agieren. Konsequenter Weise erschaffen solche Teams nicht nur großartige Produkte und freuen sich über zufriedene Kunden, sondern erzielen auch hohe Gewinne. Sie schaffen eine sinnstiftende, inspirierende Arbeitsatmosphäre für alle.
Ich sehe starke Zusammenhänge zwischen Bewerbungscoaching, Veränderungscoaching, Outplacement und Leadership-Coaching, denn immer geht es mir darum, hinter den Zahlen und Worten den Menschen und seine Möglichkeiten zu entdecken. Als Teammitglied, als Spezialist oder als Führungskraft – in jeder Rolle willst Du mit Klarheit und Selbst-vertrauen Deine besten Ergebnisse erzielen. Dabei unterstütze ich Dich.
14 Jahre
Erfahrung als Entscheider
und Führungskraft in der Industrie
F&E / Produktion
Zwei welten / ein Unternehmen
als effektives Team erfolgreich sein
ExPat mit Familie
Unschätzbare Erfahrung
mit nachhaltigen Entwicklungsthemen
Chemie & Technik
erfordern besonderen Fokus
hohe Lösungsorientierung und spezielle Fachkenntnisse

Mit Herz und Empathie begleite ich Dich auf dem Weg zu mehr Klarheit, Resilienz und authentischer Wirkung. Du wächst mit dem Bewusstsein für Deine eigenen Werte, Prinzipien und Ziele. Auf dieser Basis erlangst Du gesundes Selbstvertrauen und das sichere Gefühl, das Richtige zu tun. Durch gezielte Kommunikation und souveräne Körpersprache entfaltest Du die beste Version Deiner selbst.
Du wirst zu dem, was du denkst!
Das sagen meine Klienten
Stellenanzeigen in der Chemieindustrie entschlüsseln: So wird Ihre Bewerbung zum Interview-Ticket
Stellenanzeigen in Produktion und Anlagenbetrieb sind keine bloßen Wunschlisten. Sie spiegeln operative Realitäten wider: Output und Qualität sichern, Sicherheit und Compliance garantieren, Kosten und Durchlaufzeiten stabil halten, Teams im Schichtbetrieb führen. Entscheider:innen in Chemie & Verfahrenstechnik lesen Bewerbungen daher mit einem klaren Blick auf Wirkung: Wer hilft uns, Risiken zu beherrschen und Performance messbar zu verbessern?
Genau hier liegt Ihre Chance. Wenn Sie eine Anzeige systematisch entschlüsseln und Ihre Erfahrungen – ob aus Praktikum, Werksstudententätigkeit, Abschlussarbeit oder erster Position – in Kennzahlen und belastbare Beispiele übersetzen, entsteht das „Interview‑Ticket“. Entscheidend ist nicht, ob Sie schon Standortleiter:in waren, sondern ob Sie zeigen, wie Sie in Ihrem Verantwortungsrahmen Wirkung erzielt haben: Ausbeute erhöht, OEE stabilisiert, First Pass Yield gesteigert, Abweichungen reduziert, TRIR gesenkt oder Audit‑Findings nachhaltig abgestellt.
Die Leitfrage, an der Sie Ihren CV und Ihr Anschreiben ausrichten: Welche Risiken und Ziele adressiert die Anzeige – und wie liefere ich einen glaubwürdigen, messbaren Beitrag dazu? Die Antwort geben Sie mit einer präzisen Sprache (Verb + Umfang + Technik/Methodik + KPI + Stakeholder), verknüpft mit teamorientierten Soft‑Skill‑Belegen. So entsteht ein roter Faden: von der Anzeige zur Argumentationslinie, von der Argumentationslinie zum Interview.
Schritt für Schritt: Von der Anzeige zu CV/Anschreiben – inkl. Beispiel‑Mapping
1) Kernauftrag und Kontext extrahieren
- Lesen Sie die Anzeige entlang von fünf Clustern: Sicherheit/Compliance (z. B. HAZOP, REACH, GMP, ISO), Produktionseffizienz (OEE, FPY, Durchsatz), Qualität (Spezifikationen, Abweichungen), Technik/Prozess (Scale‑up, Anlagenänderungen, MOC), Zusammenarbeit (Schichtbetrieb, Schnittstellen, internationale Projekte/Expat).
- Markieren Sie Muss‑Kriterien (z. B. GMP‑Erfahrung) vs. Nice‑to‑have (z. B. besondere Tools).
2) Anforderungen in Wirkung übersetzen
- Fragen Sie je Punkt: Welche Entscheidung oder Leistung steckt dahinter? Welche KPI ist betroffen? Welche Methode wird erwartet (z. B. 5 Why, Ishikawa, SPC, HAZOP)? Welche Stakeholder sind involviert (Schicht, QS, EHS, Technik, Lieferanten, Kunden, Behörden)?
- Leiten Sie daraus 3–6 Bulletpoints für Ihren CV ab – individuell pro Bewerbung, nicht generisch.
3) Bulletpoint‑Formel für Ihren CV
- Starten Sie mit einem Wirkungsverb, fügen Sie Umfang/Skalierung hinzu, nennen Sie relevante Methode/Norm und quantifizieren Sie mit einer KPI, plus Stakeholder.
- Beispiel: „Scale‑up eines Reaktorschritts von 5 L auf 50 L mit DoE‑Screening; BRFT von 82% auf 95% (+13 pp) binnen 2 Monaten; Abstimmung mit QS/EHS, Freigabe nach HAZOP/MOC.“
4) Anschreiben als Brücke
- Öffnen Sie mit dem Kernnutzen für den Standort (Sicherheit + Output + Qualität).
- Greifen Sie 2–3 Muss‑Kriterien aus der Anzeige auf und verbinden Sie diese mit einem konkreten Erfolgssatz.
- Schließen Sie mit Motivation (Chemie/Produktion), Schichtbereitschaft/Internationalität und Lernkurve (wie Sie Feedback, Standards und Teamarbeit nutzen, um schnell wirksam zu werden).
Beispiel‑Anzeige (Auszug)
- Betreuung von Scale‑up‑Schritten vom Technikum in die Produktion
- Durchführung/Teilnahme an HAZOP, REACH‑konforme Dokumentation, MOC
- Arbeiten nach GMP/ISO 9001 in 24/7‑Schichtbetrieb, enge Zusammenarbeit mit QS und EHS
- Unterstützung von OEE‑Steigerungsprogrammen, RCA/5 Why
- Möglichkeit zu kurzzeitigen Expat‑Einsätzen in EU‑Werken
Beispiel‑Mapping: Anzeige → maßgeschneiderte Bulletpoints (CV)
- Scale‑up: „Scale‑up einer Neutralisationsstufe 2 L → 20 L im Hochschullabor; DoE‑Versuchsplan (3 Faktoren), Viskositätsfenster stabilisiert; Ausbeute +6%, BRFT +10 pp; Transferdokument für Produktion erstellt.“
- HAZOP/MOC/REACH: „HAZOP‑Sitzung als Protokollführer begleitet (Praktikum, API‑Zwischenprodukt); MOC‑Checkliste gepflegt, REACH‑SDS‑Daten mit EHS abgeglichen; Abweichungsquote in Chargendokumentation von 5% auf 2% reduziert.“
- GMP/ISO: „GMP‑gerechte Dokumentation (GDP) in QC‑nahem Praktikum eingeführt; 0 kritische Findings im internen Audit; CAPA‑Nachverfolgung bis Abschluss.“
- Schichtbetrieb: „Zwei Monate Früh/Spät in Pilotanlage; tägliche Schichtübergaben nach Standard‑Template; FPY im Team von 88% auf 92% erhöht durch Standardisierung der Start‑up‑Checks.“
- OEE/RCA: „Unterstützung eines OEE‑Quick‑Wins: Engpass Pumpe P‑204; 5‑Why/8D mit Technik; MTBF +25%, OEE +3 pp; Visualisierung in Shopfloor‑Board eingeführt.“
- Expat/International: „Interdisziplinäres Projekt mit EU‑Partnerwerk; englischsprachige SOP‑Synopsis erstellt; Remote‑Abnahme via Teams; Terminabweichung von 3 auf 1 Woche reduziert.“
Beispiel‑Sätze fürs Anschreiben
- „Ihr Fokus auf sichere, robuste Scale‑ups in GMP‑Umgebung deckt sich mit meiner Praxis: Ich habe einen DoE‑basierten Scale‑up dokumentiert und über HAZOP/MOC strukturiert freigegeben – mit nachweisbarer BRFT‑Steigerung.“
- „Im Schichtbetrieb halte ich Qualität durch klare Übergaben, visuelle Standards und KPI‑Transparenz stabil; OEE‑Verbesserungen begleite ich faktenbasiert mit 5‑Why/8D.“
- „REACH‑ und GDP‑konforme Dokumentation betrachte ich als Sicherheitsnetz, nicht als Bürokratie – sie schützt Menschen, Anlagen und Marktfreigaben.“
Hinweis: Bleiben Sie faktenbasiert. Nutzen Sie echte Kennzahlen aus Praktika/Projekten. Wenn Zahlen vertraulich sind, arbeiten Sie mit Prozentsätzen, Zeitspannen oder Vor/Nach‑Vergleichen, die plausibel und belegbar sind.
KPIs, die zählen – und STAR‑Bausteine für überzeugende Antworten
Was Entscheider:innen sehen wollen, sind nachvollziehbare Wirkhebel. Eine Auswahl relevanter Kennzahlen und Themen in Chemie & Produktion:
- Sicherheit/Compliance: TRIR/LTIR, Anzahl/Schwere von Near Misses und daraus abgeleitete Maßnahmen, HAZOP‑Findings geschlossen, Audit‑Findings (intern/extern), CAPA‑Durchlaufzeit.
- Qualität/Prozess: Ausbeute/Selektivität, FPY/BRFT, Abweichungsrate, SPC‑Stabilität (z. B. Cp/Cpk‑Trends), Batch‑Freigabezeiten, On‑Spec‑Quote.
- Produktivität: OEE (Verfügbarkeit, Leistung, Qualität), Durchsatz, Rüstzeiten, MTBF/MTTR, Engpassentlastung.
- Lieferfähigkeit/Kosten: Termintreue, Scrap‑Rate, Energie/Medienverbrauch pro Tonne, Losgrößenflexibilität.
- Zusammenarbeit: Anzahl erfolgreicher Shopfloor‑Workshops, standardisierte Schichtübergaben, Trainingsstunden, Lessons Learned umgesetzt.
Nutzen Sie die STAR‑Struktur (Situation – Task – Action – Result), um im Interview präzise zu antworten. Zwei typische Entscheiderfragen – und Antwortbausteine:
1) „Erzählen Sie von einem Scale‑up, das Sie begleitet haben.“
- Situation: „Pilotreaktion mit schwankender Viskosität, Übertrag in 50‑L‑Kessel geplant.“
- Task: „Stabiler BRFT ≥ 95% bei gleichbleibender Qualität, Freigabe binnen 6 Wochen.“
- Action: „Screening via DoE, Anpassung Rührer/Impeller, Rampenprofil für Dosierung definiert, HAZOP moderiert, MOC dokumentiert, SOP/Batch Record aktualisiert, Training für Schicht eingeführt.“
- Result: „BRFT 96% nach zwei Batches erreicht, Ausbeute +4%, keine Abweichung in Audit, OEE am Schritt +2 pp, Null Sicherheitsereignisse.“
2) „Wie sind Sie mit einem Qualitätsproblem im Schichtbetrieb umgegangen?“
- Situation: „FPY in der Spätschicht fiel auf 85%.“
- Task: „Ursache identifizieren, FPY ≥ 92% binnen zwei Wochen.“
- Action: „5‑Why am Shopfloor, Checklisten für Start‑up ergänzt, kritische Parameter visuell gemacht, Schichtübergabe‑Template eingeführt, Kurztraining (20 Min) durchgeführt.“
- Result: „FPY 93% stabil nach 10 Tagen, Abweichungen −40%, positives Feedback QS, Standard in alle Schichten ausgerollt.“
Weitere typische Entscheiderfragen – und worauf Sie zielen sollten:
- „Wie priorisieren Sie Sicherheit vs. Output?“ → Safety first: nennen Sie ein Beispiel, in dem Sie bewusst gestoppt, Risiko bewertet und anschließend kontrolliert hochgefahren haben.
- „Welche Rolle hatten Sie in HAZOP/RCA?“ → Ihre konkrete Aufgabe (Moderation, Protokoll, Action Owner) und was danach messbar besser war.
- „Wie arbeiten Sie mit EHS/QS/Technik?“ → Zeigen Sie, wie Sie Differenzen faktenbasiert lösen und Standards verankern.
- „Beispiel für OEE‑Verbesserung?“ → Engpass, Methode, Maßnahme, KPI‑Sprung, Nachhaltigkeit.
- „Expat/International – wie stellen Sie Wirksamkeit sicher?“ → Klare Ziele, kulturelle Sensibilität, saubere Dokumentation, Abstimmung über Zeitzonen, Lessons Learned.
Formulierungshilfen in der STAR‑Logik:
- „Ich habe … identifiziert/standardisiert/visualisiert/transferiert/freigegeben … mit … (Methode), was zu … (+x pp OEE/FPY, −y% Abweichungen, 0 LTI) führte.“
- „Mit QS/EHS/Technik habe ich … abgestimmt und als SOP/CAPA/MOC verankert; Audit‑Finding wurde geschlossen und blieb geschlossen.“
Häufige Fehler in Bewerbungen für Chemie & Produktion:
Häufige Fehler vermeiden – und Signale senden, die wirklich zählen
- Generische Lebensläufe: Aufzählen von Aufgaben ohne Wirkung, ohne Kennzahlen.
- KPI‑Leere: „mitgewirkt“ ohne messbare Resultate, fehlende Vor/Nach‑Vergleiche.
- Buzzword‑Bingo: HAZOP/GMP/Lean genannt, aber ohne Rolle, Umfang, Ergebnis.
- Sicherheitsblindflug: Keine EHS‑Belege, kein Verständnis für MOC/REACH/GDP.
- Schicht‑Unschärfe: Keine Aussage zu Schichttauglichkeit, Übergaben, Robustheit.
- Soft Skills ohne Belege: „teamfähig“ ohne Beispiel für Konfliktlösung/Schnittstellenarbeit.
- Unpräzise Sprache: Adjektive statt Fakten; fehlende Skalierung (Batchgrößen, Dauer, Häufigkeit).
- Anschreiben ohne Unternehmensfit: Kein Bezug auf Anlagenumfeld, Normen, Produkte oder Standortrealität.
Starke Signale, die Ihre Bewerbung nach vorn bringen:
- Safety first – mit Evidenz: „0 LTI/0 Near Miss in meinem Verantwortungsbereich ist kein Zufall: Ich habe Stop‑Work‑Kultur vorgelebt, Checklisten eingeführt, HAZOP‑Findings konsequent geschlossen.“
- KPI‑Souveränität: Sie nennen OEE/FPY/Ausbeute/Abweichungsquoten und wissen, wie Sie darauf wirken.
- Methodenkompetenz mit Bodenhaftung: 5‑Why, 8D, Ishikawa, DoE, SPC – jeweils mit Beispiel, nicht nur als Schlagwort.
- Dokumentationsstärke: GDP verinnerlicht, saubere SOPs/Batch Records, CAPA‑Nachweis – „Audit‑fest“.
- Schichtfit und Teamarbeit: Übergaben standardisieren, Informationsverlust minimieren, kurze Trainings.
- Transferfähigkeit: Von Labor zu Anlage denken; Parameter kontrollieren; MOC als Sicherheitsanker.
- Internationale/Expat‑Bereitschaft: Klare Kommunikation, kulturelle Sensibilität, Termin‑ und Qualitätsdisziplin.
- Lernkurve sichtbar: Feedback aufgenommen, Standards verbessert, Lessons Learned skaliert.
Praktische Checkliste vor Versand:
- CV: 5–7 Bulletpoints mit Wirkung und KPIs, die genau auf die Anzeige gemappt sind.
- Anschreiben: 2–3 Muss‑Anforderungen mit je einem Ergebnisbeleg; klare Schicht‑ und Sicherheitsaussage.
- Relevante Anlagen: Projektliste (Kurzform), Zertifikate (GMP/ISO/HAZOP‑Schulung), ggf. Publikationen.
- Konsistenz: Zahlen und Aussagen im CV passen zum Anschreiben und sind interviewfest.
Wenn Sie diesen Ansatz anwenden, verändern Sie Ihre Wahrnehmung bei Entscheider:innen: vom Bewerber/der Bewerberin, der/die „etwas mit Chemie studiert hat“, zur Nachwuchskraft, die Risiken steuert und Performance messbar verbessert – genau das, was Produktions‑ und Standortleitungen brauchen.
Für individuelle, branchennahe Unterstützung – vom zielgenauen Mapping Ihrer Wunschstelle über das Feinschleifen Ihrer KPI‑Argumentation bis zum Interviewtraining mit STAR‑Bausteinen – erhalten Sie bei Young professional’s coaching praxisnahes Mentoring mit Erfahrung aus Linien‑ und Standortverantwortung. Ein kostenfreies Erstgespräch hilft Ihnen, typische Bewerbungsfehler zu vermeiden und Ihre Wunschposition abzusichern. Kontakt u. a. via info@young-professionals-coaching.de oder Tel. +49 (0)176 227 127 67.
Jobanzeigen in Chemie & Produktion: Muss-Kriterien erkennen, klug matchen
Wer Job-Ads für Labor, Produktion oder Scale-up präzise versteht, baut daraus sein Ticket ins Interview. Der Schlüssel ist eine saubere Trennung von Muss- und Nice-to-have-Kriterien – und die Übersetzung in überprüfbare Beispiele aus Ihrer Praxis.
So identifizieren Sie Muss-Kriterien:
- Signalwörter: „zwingend“, „erforderlich“, „Voraussetzung“, „fundierte Erfahrung in …“, „Bereitschaft zu …“
- Position im Text: Ganz vorne im „Ihr Profil“-Abschnitt, oft mit konkreten Zertifizierungen, Tools oder Schichtmodellen
- Compliance/Anlagensicherheit: Alles, was rechtlich/sicherheitstechnisch relevant ist, ist praktisch immer Muss
Typische Muss-/Nice-to-have-Unterscheidungen in Chemie & Produktion:
- GMP/ISO: In regulierten Umgebungen (Pharma, Food, MedTech) sind GMP, GDP, ISO 9001/14001/45001 häufig Muss. Nice-to-have: Erfahrung mit CAPA, OOS/OOT, Auditvorbereitung, elektronische Batch-Records, Track&Trace.
- PSM/HAZOP: In verfahrenstechnischen Anlagen sind HSE/PSM-Grundlagen (HAZOP, MOC, LOTO) meist Muss. Nice-to-have: LOPA, Bow-Tie-Analysen, Erfahrung mit Störfallverordnung/Seveso, SIMOPS, Contractor-Management.
- Schichtbetrieb: Verfügbarkeit für Wechselschicht/Conti-Schicht ist Muss, wenn genannt. Nice-to-have: Erfahrung in Übergaben, Schichtlogbuch, Andon-/Escalation-Standards, cross-funktionales Arbeiten mit Instandhaltung/QA.
- Expat-Fit/International: „Fließendes Englisch“, „interkulturelle Erfahrung“, „Reisebereitschaft“ sind je nach Rolle Muss. Nice-to-have: weitere Sprachen, Auslandseinsatz (Expat), globale Projektarbeit, Remote-Collaboration.
- Scale-up/Tech-Transfer: Muss: Grundverständnis unit operations, Prozessfenster, kritische Parameter. Nice-to-have: DoE, PAT, Prozessvalidierung, FAT/SAT, digitale Tools (DCS/SCADA, Data Historians).
- Soft Skills und Leadership: Muss: klare, adressatengerechte Kommunikation, Teamfähigkeit, Sicherheitsbewusstsein. Nice-to-have: Präsentation vor Geschäftsleitung, Moderation von HAZOP/RCAs, Mentoring.
Profi-Tipp: Markieren Sie in der Anzeige drei Spalten – Muss, Nice-to-have, Rolle/Umfeld (Labor/Produktion/Scale-up) – und ergänzen Sie pro Punkt eine eigene Evidenzzeile aus Praktikum, Thesis, Labor- oder Anlagenpraxis. Daraus bauen Sie Ihre Storys.
Systematisch matchen: Von der Anforderung zur eigenen STAR-Story
Schritt 1 – Kompetenzinventar aus Ihrer Praxis:
- Praktika: Welche Anlagen/Analytik? (z. B. Rührkessel, HPLC/GC, Trocknung, Sinterfilter) Welche Standards? (GMP, ISO, LOTO)
- Thesis/Projekt: Problemstellung, Methode (DoE, CFD, RCA), Ergebnis mit Zahlen, Beitrag zum Business/Safety
- Labor-/Anlagenpraxis: Schichtmodell, Übergaben, Abweichungen und deren Dokumentation (Deviations), Änderungsmanagement (MOC), Audits
- Zusammenarbeit: Mit QA/HSE/Maintenance/Engineering, Lieferanten, Behörde/Betriebsrat
- Werkzeuge: 5-Why, Ishikawa, Pareto, ANOVA, Minitab/JMP, Historian-Trend, PFD/P&ID lesen
Schritt 2 – STAR-Storys formulieren:
- Situation: Ausgangslage und Kontext (Anlage, Produkt, Rahmenbedingungen)
- Task: Ihre Verantwortung/Ziel
- Action: Ihr Vorgehen, Tools/Standards, Stakeholder
- Result: Messbares Ergebnis (Sicherheit, Qualität, Output, Kosten, Zeit)
Beispiel-Skelett (Scale-up, DoE):
- S: Pilotanlage, Ausbeute schwankt um ±10 %, Ramp-up verzögert Serienstart.
- T: Kritische Prozessparameter identifizieren und stabilisieren.
- A: 2^3-DoE mit Center-Points geplant, ANOVA, Interaktion Temperatur x Rührgeschwindigkeit erkannt; neues Prozessfenster dokumentiert, MOC initiiert, Schulung im Schichtteam.
- R: Varianz halbiert, Ausbeute +6 %, First-Pass-Yield von 89 % auf 96 %, keine Abweichungen im Folgemonat.
Beispiel-Skelett (GMP-Deviation/CAPA):
- S: OOS-Ergebnis bei Zwischenprodukt; Batch schon teilweise weiterverarbeitet.
- T: Impact bewerten, Ursache finden, Release sichern.
- A: Batch-Reconciliation, 5-Why, Labor-Retests nach SOP, Equipment-Log geprüft; Root Cause: Kalibrierintervall überschritten; CAPA: Intervall angepasst, eLMS-Reminder, Wirksamkeitsprüfung nach 3 Monaten.
- R: Kein Recall nötig, Audit ohne Findings, Durchlaufzeit Abweichungen -25 %.
Schritt 3 – Form und Sprache:
- Prägnant, verifizierbar, ohne Jargonüberladung; erklären Sie Fachbegriffe in einem Satz.
- Zahlen nennen: ppm-Fehler, % Ausbeute, Minuten Stillstand, Schichtfaktoren, Audit-Findings.
- Verantwortungsanteil klarstellen: „Ich habe … koordiniert/entschieden/dokumentiert“, nicht nur „wir“.
Beispielantworten, die Entscheider überzeugen – Safety, Störungssuche, Teamarbeit, Datenkompetenz plus Mini-Cases
Safety Mindset (Frage: „Wann haben Sie Sicherheit sichtbar priorisiert?“)
- Antwort: „In der Nachtschicht bemerkte ich Kondensat an einer Flanschverbindung in einem Lösemittelkreis. Statt die geplante Reinigung fortzusetzen, habe ich Stop-Work ausgelöst, den Bereich gemäß LOTO abgesichert und den Schichtleiter sowie HSE informiert. Nach Lecksuche mit Schnüffler und P&ID-Abgleich identifizierten wir eine gealterte Dichtung. Der Austausch erfolgte noch in der Schicht, ein MOC wurde dokumentiert. Ergebnis: kein Personenschaden, keine Emission; wir haben außerdem die Inspektionsintervalle der betroffenen Linie um 25 % verkürzt.“
Störungssuche (Frage: „Wie sind Sie bei einer Produktionsstörung vorgegangen?“)
- Antwort: „Bei schwankenden Viskositäten im Reaktor habe ich zunächst das Problem eingegrenzt: Trenddaten aus dem Historian, Rohstoff-Chargen, Sensor-Kalibrierstatus. Mit 5-Why und Ishikawa stellte sich eine Interaktion von Rohstofffeuchte und Rührgeschwindigkeit heraus. Ich plante einen kleinen Screening-Versuch (DoE 2^2), legte neue Prozessgrenzen fest und aktualisierte die Batch-Record-SOP. Die FPY stieg von 90 auf 97 %, und wir reduzierten Ausschuss um 2,1 t/Monat.“
Teamarbeit im Schichtverbund (Frage: „Wie sichern Sie reibungslose Übergaben?“)
- Antwort: „Ich nutze eine dreiteilige Struktur: 1) Kurzlage mit HSE-Status, Permit-to-Work, offenen MOC; 2) KPI-Review (Durchsatz, Energie, Abweichungen) mit Abweichungsampel; 3) Risiken/Nächste Schritte je Anlage. Alles dokumentiere ich im digitalen Schichtbuch mit Zeitstempeln. Kritische Punkte markiere ich mit ‚Escalation-Owner‘. Das senkte Nacharbeitszeiten bei Übergaben um 30 % und reduzierte Wiederholfehler deutlich.“
Datenkompetenz – DoE/RCA (Frage: „Wie haben Sie DoE/RCA praktisch angewendet?“)
- Antwort: „Im Scale-up einer Kristallisation habe ich per DoE die Einflüsse von Temperatur, Übersättigung und Impfkristallen untersucht. ANOVA zeigte einen signifikanten Einfluss der Abkühlrate auf die Partikelgrößenverteilung (p<0,01). Nach Anpassung des Kühlprofils sank der Feinstaubanteil um 40 %. In einer separaten RCA zu einem Abweichungsfall nutzte ich 5-Why und Pareto; die Hauptursache war eine nicht robuste Reinigungs-SOP. Eine ergänzende visuelle Checkliste reduzierte die Abweichungen um 60 % im Quartal.“
Mini-Case 1 – Turnaround (geplanter Stillstand)
- Kurzproblem: „Wie würden Sie einen 7-Tage-TA mit kritischem Pfad für Wärmetauscherwechsel managen?“
- Strukturierte Antwort: 1) Scope fixieren, Gefährdungsbeurteilung, Permit-/LOTO-Plan, Contractor-Briefing 2) Detaillierter Ablaufplan mit kritischem Pfad, 12h-SIM-Meetings (Sicherheit/Interferenzen/Mannstunden) 3) Material/Spare-Part-Check, Quality-Gates (Drucktest, Dichtheit, Reinigungsgrad) 4) HSE-Fokus: Heißarbeiten, Engräume, Freigaben; Notfallrollen klar 5) Start-up-Prozedur, Abnahme, Lessons Learned im TA-Report
- Mehrwertsatz: „So minimiere ich Sicherheitsrisiken und halte den kritischen Pfad stabil – Verzögerungen >4h konnten wir im letzten TA vermeiden.“
Mini-Case 2 – Abweichungsbericht (Deviation)
- Kurzproblem: „OOS im In-Prozess-Kontrollwert – was tun?“
- Strukturierte Antwort: 1) Immediate Action: Quarantäne, Traceability sichern, betroffene Batches identifizieren 2) Impact Assessment: Kunden-/Regulatoreinfluss, Produktfreigabe stoppen 3) RCA: 5-Why, Logbuch/Equipment/Calibration-Review, ggf. Retest nach SOP 4) CAPA: technische/organisatorische Maßnahmen, Schulung, MOC, Wirksamkeitskontrolle 5) Dokumentation auditfest, Kommunikation mit QA/Leitung
- Satz, der Entscheider beruhigt: „Ich trenne sauber zwischen Sofortmaßnahme, Ursache, CAPA und Wirksamkeitsprüfung und halte die Dokumentation auditfest.“
Mini-Case 3 – Tech-Transfer (Labor → Pilot/Produktion)
- Kurzproblem: „Wie überführen Sie ein neues Rezept sicher in die Anlage?“
- Strukturierte Antwort: 1) Prozessbeschreibung mit CPP/CQA, Risikoanalyse (FMEA) 2) Scale-up-Kriterien (Reynolds, kLa, Wärmetransfer), PAT/On-line-Analytik definieren 3) FAT/SAT, Trainingsplan fürs Schichtteam, Pre-Start-up-Review 4) Start-up mit Hold-Points, Datenmonitoring, Stabilisierung; Change Control/MOC 5) Übergabe: finaler Batch-Record, OPLs, Lessons Learned
- Wirksamer Abschluss: „Ich mache Parameter und Risiken explizit, verankere Training und dokumentiere Entscheidungen – so bleibt der Transfer reproduzierbar und compliant.“
Souveräne Kommunikation (DE/EN), Körpersprache mit PPE, Stolperfallen – plus Checkliste „Ticket ins Interview“
Kommunikation im Interview (Deutsch/Englisch):
- Struktur first: Antworten nach STAR oder „These – Beleg – Nutzen“.
- Klarheit: Abkürzungen kurz erklären („Wir nutzten HAZOP – eine systematische Gefährdungsanalyse …“).
- Bilingualer Pitch: 60‑Sekunden-Vorstellung auf Deutsch und Englisch vorbereiten; Fachbegriffspaare (z. B. „Abweichung/Deviation“, „Änderungsmanagement/Change Control“, „Wartung/Maintenance“) parat haben.
- Actively check understanding: „Soll ich tiefer auf das RCA vorgehen?“ – „Would you like the DoE setup or the result focus?“
Körpersprache – auch mit PSA/PPE:
- Haltung: Aufrecht, stabiler Stand, Schultern offen; im Reinraum/mit Mantel bewusst ruhigere Gestik.
- Blickkontakt und Stimme: Deutlich sprechen, Tempo reduzieren; mit Maske bewusst artikulieren, kurze Pausen setzen; Nicken als aktives Zuhören.
- Hände/Arbeitsunterlagen: Tablet/Notizen geordnet, kurze Skizzen (PFD/P&ID) sind willkommen – zeigen Sie Struktur, nicht Unruhe.
- Sicherheit signalisieren: Bevor Sie Anlagen berühren, verbal Sicherheitscheck nennen („freigegeben, geerdet, LOTO bestätigt“).
Typische Stolperfallen:
- Allgemeinplätze statt Evidenz: „teamfähig“ ohne Beispiel; Zahlen fehlen.
- Safety als Floskel: „Sicherheit ist wichtig“ – aber keine konkrete Entscheidung mit Stop-Work/LOTO/HAZOP.
- Schichtrealität ignorieren: Keine Aussage zu Übergaben, Eskalation, Verfügbarkeiten.
- DoE/RCA nur theoretisch: Methoden nennen, aber keinen praktischen Case.
- Defensive Sprache: Sich klein machen („nur Praktikant“). Besser: Wirkung Ihres Beitrags benennen.
- CV-Nacherzählung ohne Bezug zur Anzeige: Fehlendes Matching von Muss-Kriterien.
- Überziehen beim Expat-Fit: „Jederzeit weltweit“ und später relativieren – glaubwürdig bleiben (Zeithorizont, Orte).
Checkliste „Ticket ins Interview“ – Chemie/Verfahrenstechnik:
- Anzeige markiert: Muss/Nice-to-have/Rollen-Umfeld sauber getrennt
- Fünf STAR-Storys vorbereitet: Safety, Störungssuche, Teamarbeit Schicht, DoE/Skalierung, Abweichung/CAPA
- Zahlen parat: Ausbeute, FPY, ppm, t/Monat, Audit-Findings, Durchlaufzeiten
- Safety-Vokabular scharf: HAZOP, MOC, LOTO, Permit-to-Work, BBS – mit echtem Beispiel
- GMP/ISO-Elemente geübt (falls relevant): SOP, OOS/OOT, CAPA, Data Integrity (ALCOA+)
- Tech-Transfer-Logik: CPP/CQA, FMEA, Start-up mit Hold-Points, Dokumentation
- Visuals/Material: 1‑seitiger Projekt-Überblick (falls erlaubt), klare Notizen
- Bilingualer Elevator Pitch (DE/EN) und drei Rückfragen an Entscheider (z. B. KPIs der Rolle, Sicherheitskultur, Lernkurve)
- Logistik: Verfügbarkeit für Schicht/Travel ehrlich abgestimmt, Referenzen vorbereitet
- Abschluss üben: „Weshalb gerade Sie?“ – Nutzenversprechen in 2–3 Sätzen
Wenn Sie diese Schritte befolgen, verwandeln Sie die Anforderungen einer Stellenanzeige in belastbare, anschlussfähige Antworten – exakt das, was Entscheider in Chemie und Produktion hören wollen. Gern unterstütze ich Sie dabei, Ihre individuellen Cases zu schärfen, Fallstricke zu vermeiden und Ihr Profil auf die Zielrolle auszurichten – im kostenlosen Erstgespräch klären wir, wie Sie Ihre Wunschposition sicher erreichen. Kontakt: info@young-professionals-coaching.de, Tel. +49 (0)176 227 127 67, WhatsApp/Instagram oder über das Kontaktformular.
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